XING 26 :: Es war einmal die Zukunft.

Schwerpunkt: Zukunftsforschung

alle reden von Zukunft, doch irgendwie klingt das neuerdings anders. Anders als wir das im Laufe unserer Recherche zu dieser Ausgabe, Es war einmal die Zukunft, kennen gelernt haben. Inzwischen wurde die Gestaltung der Zukunft angenehm unkompliziert, nach all den vergangenen Debatten und Streitereien … Heute fahren wir einfach mit dem Fahrrad zum Shopping – zum nachhaltigen Shopping, versteht sich. Die Weltrettung als Shopping-Draufgabe, wenn das kein Fortschritt ist. So einfach wär´s gewesen, lieber Robert Jungk.
Die Antworten auf komplexe Zukunftsszenarien sucht man nicht mehr in stetig komplexer werdenden Forschungsmethoden, sondern einfach in der Anhebung des gesellschaftlichen Infantilitätsgrades. Eine der wenigen zukunftsweisenden Erkenntnisse, die wir den Trendforschern verdanken.
Doch zurück zu diesem Heft: Mit einer Roadmap über Haltepunkte einer äußerst kurzen Reise durch ein gestaltbares Morgen, erlaube ich mir das Heft zu eröffnen. Die XING-KULTURMAGAZIN-Redaktion stellt sich dieser Herausforderung und portraitiert einen der originellsten Zukunftsdenker der 1960er Jahre, Bertrand de Jouvenel, um danach die Zukunftsforscher-Szene in den sowjetisch-dominierten Staaten zu skizzieren. Genossin Chiara Lorenzo aus dem Redaktions-Kollektiv hat sich dafür den Stachanow-Orden redlich verdient.
Zurück im mausgrauen Kapitalismus, wollten wir von Peter Weibel wissen, warum ausgerechnet ein gebürtiger Luxemburger, Hugo Gernsback, alles viel früher wusste. Dieser wollte bereits 1911 New York mit Solarstrom versorgen. Also: Entspannt euch liebe „not in my backyard“-Nachhaltigkeits-Apologeten, die Problemlagen sind seit mehr als hundert Jahren bekannt.
Danach geht es im Heft aber ganz seriös weiter. Und zwar mit einem der interessantesten und originellsten Soziologen der deutschsprachigen Gegenwart: Ortwin Renn. Er zeigt, dass man auch mit Sicherheit ins Ungewisse kommen kann. Beruhigend, wie wir finden.
Simone Seyringer, Kulturwissenschaftlerin mit dem Forschungsschwerpunkt Neuroenhancement an der Universität Linz, lässt das Heft mit post-zerebralen Utopien ausklingen und erinnert uns daran, dass verhaltensauffällige Nerds erst seit Mitte der 1990er Jahre die Welt in Schach halten. Wo bleibt nur James Bond, der immer wusste was zu tun ist.
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