XING-Dossier :: Die Eurokrise in den Medien.

Die Eurokrise lässt uns nicht los, und es wird nicht erfreulicher. Im Heft #29 wurde Wirtschaftsberichterstattung beleuchtet. Außer den journalistischen Leuchttürmen aus dem angelsächsischen Raum herrscht fürchterliche Informationsdunkelheit. Und offenbar bleibt es finster. Unsere eindringlichsten Bitten an die Wirtschaftsredaktionen:
1) BITTE PR-Aussendungen aus Polit-Büros nicht einfach abschreiben.
2) Wenn sich eine Story zuspitzt sich aktiver als sonst um eine breite Perspektive bemühen und gegen die eigenen Scheuklappen vorgehen. Am besten ist dabei Expertenmeinungen einholen, die NICHT die eigene Sichtweise bestätigen.
3) Und, unsere größte Bitte, Wirtschaft ist ein wunderbar interessantes Gebiet, viele Menschen interessiert das auch ohne Emotionalisierung: Die Herzschmerz-Mitleids-Berichte über Opfer der Krise ohne wirtschaftspolitische Hintergründe sind Feigenblätter für eine meist dramatische Informations- oder Kompetenzlücke. Medienkonsumenten haben es verdient, dass man zumindest versucht hier Zusammenhänge zu finden.

XING empfiehlt:
„Griechen werden seit 2009 von den Massenmedien karikiert.“ ein Interview mit dem Medienwissenschaftler Yiannis Mylonas zu der größtenteils grotesken medialen Aufbereitung der Eurokrise der letzten Wochen.
Was Leser von gutem Wirtschaftsjournalismus erwarten dürfen ::
„Wie gute Berichterstattung aussehen kann.“ erklären Robert H. Giles & Barry Sussman, in einer Recherche für die Nieman Foundation an der Harvard University.
„Die Wirtschaftskrise als Medienspektakel. Die „Griechenland-Krise in der Bild-Zeitung.“ Yiannis Mylonas erklärt wie Wirtschaftsberichterstattung verhetzt, entpolitisieret, entsolidarisiert und entdemokratisiert.
Die griechische Farce. Ein paar Zeilen Zorn. von Michael Amon

XING 29 :: „Bear Stearns is fine.“
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